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100% People Business – vermutlich nur bei Messen, Events und Kongressen

Eine Betrachtung dieser Arbeitswelten

Ja es ist wirklich so, den Erfolg von Messen, Events und Kongressen stellen immer Menschen sicher.
Nichts funktioniert vollautomatisch. Die Menschen bauen Messestände, organisieren Events und halten Reden auf Kongressen. Die Mitarbeiter von Ausstellerfirmen (Standpersonal) und die Besucher sind unstrittig auch Menschen.

Dennoch macht auch die Digitalisierung nicht halt vor dieser Industrie. Gefühlt läuft das Ticketing zu 80% automatisch. Man bucht im Internet und bekommt einen QR Code. Doch auch am Einlass stehen dann nette Menschen, die einem das weitere Prozedere erklären und erleichtern.
Natürlich bekommt man dann immer auf besonderem Papier einen Badge ausgedruckt.
Insgesamt alles viel viel angenehmer als früher, als man noch eine Eintrittskarte brauchte, die vielleicht irgendwo hinterlegt wurden und man sich in der Schlange stellen musste, um  erstmal registriert zu werden.

Menschliche Beziehungen in der Messe- und Event-Branche

Kommen wir zurück zu den Menschen. Es gibt in der ExpoVent-Welt so viele menschliche Verbindungen.
Da sind zunächst die Veranstalter. Deren Mitarbeiter planen eine Messe oder einen Kongress und versuchen viele andere Menschen zu überzeugen an der jeweiligen Veranstaltung teilzunehmen.
Die Veranstalter benötigen wiederum Service-Partner wie Logistiker, Caterer oder Bewachungs-Dienste.

Der Name Service-Partner lässt es vermuten, es geht um ein menschliches Miteinander.
Die Aussteller benötigen auch wieder Supplier für Ihre Messeteilnahme – Messebauer, Caterer, Medientechniker, Logistiker, Hostessen, Eventagenturen etc..
Das gesamte findet ausschließlich unter Menschen statt.
Und auch die Supplier untereinander gehen menschliche Verbindungen ein. Der Messebauer beauftragt vielleicht den Bodenbelagsspezialisten, die Eventagentur den Caterer und der Stahlbauer den Logistiker.

Und jedes Rad greift ins andere, weil Menschen miteinander arbeiten. Keine Maschine wird das jemals schaffen.

Messen, Events und Kongresse finden zu einem festen Termin statt und werden unter normalen Umständen auch nicht abgesagt (Ausnahme Naturkatastrophen oder gesundheitliche Themen).
Das heißt alle Menschen wissen, an dem Tag um 9.00h muss alles fertig sein.

Das Schöne an dieser wunderbaren Veranstaltungswelt ist, dass alle Menschen sich der enormen Zeitsensibilität bewusst sind und exakt danach handeln (gemeinsam).

Was macht nun die Menschen und deren Arbeitsumfeld in der Veranstaltungswelt aus:

10 Fakten zur Messe-, Event- und Kongress-Arbeitswelt :

1) In der Veranstaltungsbranche gibt es nur zeitlich befristete Projekte. Ist eins abgeschlossen kommt    
schon das Nächste. Nach der Messe ist vor der Messe. Für die Menschen in der Branche bedeutet das,
dass sie jeden Tag (mindestens) ein zeitliches Ziel vor Augen haben. Die Verknüpfung der beiden Ziele
„erfolgreiches Projekt“ und „alles in time“ bestimmen jeden Tag aufs Neue das Handeln der
involvierten Player.

2) Jedes dieser Projekte ist hinsichtlich Ergebnis, Menschen, Ziele und Prozesse einzigartig. Für die Mitarbeiter
bedeutet das immer wieder sich neu anzupassen, auf den Kunden einzustellen und neue passende Lösungen zu
finden.

3) Jedes Projekt bedeutet neue, nicht planbare und vor allem wertvolle Erfahrungen, die jeden Mitarbeiter hinsichtlich
Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein „wachsen“ lassen.   

4) Man hat täglich seine Erfolgserlebnisse hinsichtlich Projektfortschritt oder durch das Lösen unerwarteter
Unwägbarkeiten. 

5) Die Menschen der Veranstaltungs-Industrie gelten als flexibel, lösungsorientiert, belastbar, kommunikativ,
Organisationstalente, einfühlsam, vernetzt, hungrig, kreativ, strukturiert und spontan sowie mehrheitlich hoch
motiviert.

6) Messe, Event und Kongresse kann man nicht lernen, sondern hat man im Blut. De facto gibt es keine allumfassende
Ausbildung bzw. Studium für diese Welt. Das Studium ist hier das Leben!

7)  Die Belastungen für die Menschen innerhalb eines Projektes sind hinsichtlich Zeit und Druck mit keinem anderen
Job zu vergleichen. Peaks werden immer intensiver und die Abstände dazwischen immer kürzer, auch wegen der
wachsenden Kurzfristigkeit der Planung z.B. bei Events, bzw. der immer kürzer werdenden Auf- und Abbauzeiten.
psychische und physische Belastungen sind hier schon überdurchschnittlich hoch.

8) Viele Mitarbeiter fallen nach dem Abschluss eines (erfolgreichen) Projektes  in ein kurzes seelisches Loch, dann aber
geht es schnell wieder ins nächstes Projekt, bzw. viele Projekte laufen parallel und Pausen zwischen Projekten
werden immer kürzer, weil die Bedeutung von Events und Kongressen steigt.

9) Insgesamt ist die Messe- und Event-Welt sehr klein, familiär und überschaubar. In der Außenwirkung stellen Messen
und Events aber die Visitenkarten der (Deutschen) Wirtschaft dar. Das bedeutet auch für die beteiligten Menschen
eine besondere Verantwortung. Wenn z.B. ein Messestand eines großen Ausstellers nicht rechtzeitig zum ersten
Messetag optisch professionell, attraktiv, aber auch den neuesten Sicherheitsstandards entsprechend, fertig ist, und
dann ein Fernsehteam wegen möglicher Innovationen am ersten Messetag in der entsprechenden Messehalle
auftaucht, kann nur eine Sekunde des nicht fertigen Messestandes im Bild eine fatale bzw. peinliche Außenwirkung
haben. (Alles schon erlebt)

10) Alle Branchenbeteiligten haben große Probleme adäquaten Nachwuchs zu finden. Bis hier sinnvolle Nachwuchs-
Förderprogramme installiert sind (ob es da wirklich die Masterlösung gibt, bezweifle ich), müssen die bestehenden
Mitarbeiter noch mehr auf ihren Schultern (er-)tragen.

Bis zum nächsten Beitrag. Da geht es um die Trends in der Expovent Arbeitswelt.

Ihr Kind der Messe Kay Lohe   

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