Nach meinem ersten Blog vor einigen Tagen zu den täglichen neuen und immer frischen Chancen habe ich eine unglaubliche Resonanz bekommen. Viele waren begeistert, wie viele Chancen es ohne großen (materiellen) Aufwand tatsächlich, tagtäglich gibt.
Und jeden Tag haben wir die Möglichkeit, eine oder mehrere Chancen zu nutzen. Gerade in dieser durchaus beschwerlichen Zeit, ist der Fokus auf die täglichen Chancen das mehr oder weniger Einzige, was uns Lebensfreude und Sinn geben kann.
Die 50 Chancen aus dem ersten Teil meiner Betrachtung sind alle völlig losgelöst von Corona, sprich werden durch Corona nicht geschmälert. Im Gegenteil: Corona hat diese ganzen Chancen entstaubt und uns wieder klar ersichtlich gemacht.
Sie waren vorher schon alle da! Nur vorher war es nicht notwendig, dass wir uns damit befassen. Es lief ja alles irgendwie.
Aber jetzt sind viele von uns ganz unten im Tal, sei es aus existenziellen Gründen, oder weil wir selbst die Schwere einer Corona-Erkrankung im nächsten Umfeld erlebt haben.
Somit sind die Chancen jetzt offensichtlich und unbegrenzt, aus dem Tal wieder auf die Berge zu steigen.
Daher heute meine nächsten 50 Chancen, die nichts kosten und einfach jeden Morgen frisch in unserem Leben anklopfen:
Die folgende Aufzählung erhebt wiederum keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Wir habe jeden Tag die Chance,…..
unseren Kindern zu sagen, was uns an Ihnen gefällt, was sie gut gemacht haben
unseren Kindern zu zeigen, was Werte bedeuten und ihnen die Freiheit zu geben, ihre eigenen Wertesysteme zu definieren
unserem Partner mit Achtsamkeit, Respekt, Behutsamkeit und Ehrlichkeit zu begegnen
Verständnis für unsere Mitmenschen zu haben (Niemand wird böswillig geboren)
jeden Tag ehrlich zu uns selbst zu sein, sprich authentisch
jemandem zu verzeihen (was in erster Linie Dein Geschenk an Dich selbst ist)
uns mit einer anderen Kultur aktiv zu befassen
unsere Gefühle und Gedanken niederzuschreiben (Schreiben befreit)
etwas neues nach einem Rezept zu kochen
aus Fehlern zu lernen
sich für begangene Fehler bei sich selbst zu entschuldigen
seinen Eltern zu sagen, dass man Ihnen für etwas Spezielles oder Grundsätzliches sehr dankbar ist
offen für alles Neues zu sein
etwas erfolgreiches aus der Vergangenheit nochmal zu wiederholen
über seine weiteren Chancen und Möglichkeiten nachzudenken
über seine beruflichen Perspektiven mit seinem Arbeitgeber zu reden
seine Stärken mit seinen Wünschen synchronisieren
die Wünsche und Träume seiner engsten Mitmenschen zu erforschen
über seinen/ den Sinn des Lebens nachzudenken
darüber nachzudenken, was eine Gesellschaft erfolgreich macht
an Dich zu glauben
sich selbst zu vertrauen
seine persönliche Widerstandsfähigkeit zu stärken
einen online Vortrag (Podcast/ Webinar etc.) zu hören/ zu sehen
eine neue Sprache zu lernen
zu malen
eine bewusstere Atemtechnik zu lernen
zu meditieren
die 5 größten Erfolge unseres Lebens zelebrieren
unsere Gedanken bewusst steuern
Obst und Gemüse zu essen
Radzufahren
Joggen zu gehen
10 Gymnastik Übungen zu machen
uns abends über unsere guten Taten des Tages bewusst werden
mal kein Schweinefleisch essen
mal fettarm essen
weniger zu Essen einkaufen
sich zu fragen, wie würde mein Leben ohne diese (eine) Angst verlaufen
sich eine neue Interessens-Gruppe suchen
zu Hause die Türen mal besonders zu reinigen
in sich einen halbe Stunde pro Tag hinein hören
das Leben zu lieben
die Musik hören, die wir früher gerne gehört haben
unsere Wurzeln als Bestandteil unseres Lebens zu akzeptieren
uns die Frage zu stellen, was möchte ich in meinem Leben noch erleben
unseren Lebensweg zu malen
sich noch sehenswerte Reiseziele zu überlegen
ein Vermächtnis für einen verlorenen Menschen erstellen
zu akzeptieren das unser Leben ein Weltmeer der Chancen ist
Jemandem zu sagen ich liebe Dich. Auch sich selbst
(das wichtigste überhaupt, war schon in Teil 1 daher hier 51 ?)
Das ist tatsächlich wieder beeindruckend! 50 weitere Chancen jeden Tag für jeden von uns.
Sie haben recht, einige Chancen sind ähnlich zum ersten Teil, sie sind hier nur anders gewichtet.
Und jetzt kommt erneut die Pointe:
Wenn Sie jeden Tag nur 2 Chancen ganz bewusst nutzen, wobei es keine Rolle spielt, ob sie jeden Tag die gleichen frischen Chancen nutzen oder ob sie jeden Tag andere Chance auswählen. Im Jahr würden sie dann schon mal 730 Chancen nutzen. Kennen Sie jemand, der das von sich behaupten kann?!
Sie sehen es ist so einfach, täglich eine Chance zu nutzen. Und die Chancen sind wirklich täglich da. Man muss nicht drum kämpfen oder um die Chancen betteln.
Natürlich ist das alles hier nur eine simple Einstellungssache. Die Chancen sind in unserem Kopf. Wir müssen sie nur sehen und in unser Leben lassen. Das ist letztlich ein Dreiklang aus Kopf – Herz – Füssen.
Der Kopf erkennt die Chancen, das Herz registriert Glückshormone, die Füße nutzen die Chance und letztlich ist das Herz wieder glücklicher, weil wir erneut eine Chance erfolgreich nutzen konnten.
Sollte Ihnen das noch ein wenig schwer fallen, weil Sie vielleicht Ihre eigenen Chancen noch nicht so deutlich erkennen, so unterstütze ich Sie gerne dabei in Form meines 2for2 Chancen Coachings.
Sprechen Sie mich einfach an. Ich freue mich auf Sie.
Kay Lohe – Chancen Coaching – www.2for2-coaching.de
In Teil 3 wird es dann um die Chancen gehen, die Unternehmen mit ihren Mitarbeiter *innen haben.
Die Entdeckung (D)eines unendlichen Lebenselixiers
Wir alle kennen den Begriff CHANCE aus vielen Bereichen des Lebens . Wir kennen die Tor-Chance beim Fußball, die Chance einen neuen Job zu bekommen, die Chance, einen Personalrabatt zu erhalten, die Chance mit den Lehrern unsere Kinder zu sprechen, die Chance mal einer Karnevalssitzung beizuwohnen, die Chance, einem Feuerwehrmann bei der Arbeit zuzuschauen etc..
Wir kennen auch Sprichwörter wie (hier nur eine kleine Auswahl) „Jeder hat eine 2. Chance verdient“, „Das Leben ist eine Chance, nutze sie“, „Gib niemals dem Trottel eine Chance“, „Wer zu spät kommt, hat wenigstens die Chance, aus den Fehlern der anderen zu lernen“, „Wohin wir auch blicken, überall entwickeln sich die Chancen aus den Problemen“, „Nur wer selbst Liebe besitzt, hat auch die Chance, Liebe zu wecken“, „Jeder hat eine 2. Chance verdient“ und viele viele mehr.
Rein von der Definition her (Wikipedia) bedeutet Chance schlicht „günstige Gelegenheit“. Sehr oft werden Chancen in ein Verhältnis zu Risiken gesetzt, insbesondere um eine wichtige Entscheidung zu treffen.
Gefühlt und sicher auch wissenschaftlich untermauert, werden Risiken in der Regel wesentlich höher gewichtet als die Chancen. So werden dann viele Entscheidungen z.B. zu Veränderung nicht oder nur abgespeckt, sprich unter Minimierung der Risiken getroffen.
Wenn wir uns ehrlich reflektieren, werden wir feststellen, dass der Begriff „Chance“ in unserem alltäglichen Leben in unseren Köpfen nicht die geringste Rolle spielt. Wir stehen nicht morgens auf, und fragen uns, welche Chancen habe ich heute. Wir wachen auf mit unseren Problemen, mit unseren Sorgen und Ängsten, mit unseren Terminen und versuchen unser Leben irgendwie abzuwickeln.
Und wenn dann große Krisen kommen, sei es individuelle oder kollektive, dann negieren wir erst recht mit einer unglaublichen Vehemenz, die daraus resultierenden Chancen. Wir befassen uns 24/ 7 damit, wie jeder andere mit der Krise umgeht, und geben oft ungefragt eine Bewertung des ach so schlechten Krisen-Managements der anderen ab.
Gerade in diesen Tagen der Pandemie befassen wir uns fast ausschließlich mit den Fehlern und den falschen Reaktionen der Politik, der Demonstranten, der Nachbarn, der Behörden usw.. Ich habe nun 10 Monate nur eine Handvoll Menschen gehört, die dagegen das Wort Chance durch Corona in den Mund genommen haben. Und tatsächlich bietet die Pandemie unfassbar viele Chancen. So empfinde ich es z.B. als eine Chance zukünftig auf den obligatorischen Handschlag mit anderen Menschen ganz zu verzichten, rein unter hygienischen Aspekten.
Natürlich bietet Corona auf das eigene Leben bezogen wesentlich tiefsinnigere Chancen, z.B. eine komplette Neuvermessung seines Lebens.
Es wäre ein großer Wunsch, wenn wir alle, jeder für sich nun zunehmend auch mal wieder den Fokus auf die unendlich vielen Chancen dieser einzigartigen Krise legen könnte. Nicht jeder hat gleich eine Vision. Aber wer sich jetzt nicht mit seinen ganz persönlichen Chancen befasst, sie entdeckt und die Nutzung dieser jetzt bereits vorbereitet, wird vielleicht als großer Verlierer von Corona hervor gehen.
Unabhängig von Krisen und Corona befassen wir uns in unserem alltäglichen Trott auch nur ganz ganz selten mit unseren sich täglich neu bietenden Chancen. Ich habe mich in Vorbereitung zu diesem Beitrag mal hingesetzt und die Chancen identifiziert, die jeden Morgen, wenn wir wach werden, einfach da sind. Ich war selbst völlig überrascht, wie viele mir für jeden Tag für jeden von uns eingefallen sind.
Die Chance sind jeden Morgen ganz frisch! Sie sind jeden Morgen alle wieder da, auch wenn wir sie am Vortag und die vielen Tage davor nicht genutzt haben. Die gemeine Chance als solches ist also nicht nachtragend oder beleidigt.
Dieses unglaubliche Chancen-Reservoir möchte ich Ihnen jetzt einfach mal vorstellen, wobei ich nur die ausgewählt habe, die zum einen ohne jeglichen materiellen Einsatz möglich sind und zum anderen mehr oder minder eine weitestgehende Allgemeingültigkeit haben.
Die folgende Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern ich habe mich auf die 50 für mich interessantesten fokussiert.
Ich bin mir ziemlich sicher, wenn Sie sich damit befassen, fallen jedem von Ihnen nochmal 20 neue Chancen ein.
Wichtig ist mir noch dabei, dass alle hier aufgelisteten Chancen in keiner Weise durch Corona eingeschränkt werden.
Wir habe jeden Tag die Chance,…..
unseren Kindern zu sagen, dass wir stolz sind auf sie
unserem Partner zu zeigen, dass wir ihn lieben
unseren Mitmenschen Komplimente zu machen
einem Menschen einen Gefallen zu tun
jemandem eine Freude zu machen
einen möglichen Streit/ Konflikt zu lösen
über unseren gewohnten Tellerrand hinaus zu schauen
andere Sichtweisen einzunehmen
uns andere Meinungen anzuhören
uns über eigene Fehler bewusst zu werden
sich für begangene Fehler zu entschuldigen. Auch wenn sie schon lange zurück liegen.
sich bei jemandem zu melden, bei dem man sich schon lange nicht mehr gemeldet hat
über seinen Schatten zu springen
zu vergeben
über seine weiteren Ziele nach zu denken
über seine beruflichen Perspektiven nachzudenken
über seine Stärken reflektieren
über seine Wünsche und Träume zu reflektieren
über seinen/ den Sinn des Lebens nachzudenken
seine Werte, Moral, Ethik neu zu definieren
an etwas zu glauben
anderen Menschen zu vertrauen
Vorbild zu sein
zu lernen
etwas Neues zu lernen
zu lesen
das Wert zu schätzen, was wir bereits haben
das Wert zu schätzen, was wir bereits in unserm Leben erreicht haben
unser Leben in kleinen oder großen Schritten zu verändern
unsere Gedanken und Gefühle zu dokumentieren
uns gesund zu ernähren
uns zu bewegen
uns abends über unsere Erfolge des Tages bewusst zu werden
mal keinen Alkohol zu trinken
keine Süßigkeiten zu essen
keine Essenssachen weg zu schmeißen
Ängste zu hinterfragen oder zu bekämpfen
Einsamkeit in Alleinsein mit sich selbst umwandeln
Entspannen
achtsam mit sich selbst sein
sich selbst ein Stück mehr Wert zu schätzen
die Musik hören, die wir mögen
unsere Wurzeln zu erforschen
Dekoration in unserer Wohnung umzustellen oder Bilder umzuhängen
ein Bild zu malen
das Bücherregal neu zu sortieren
alte Briefe oder Fotos anzuschauen
ein Gedicht zu schreiben
eine Aufgabe erledigen, die man noch nie erledigt hat
Jemandem zu sagen ich liebe Dich. Auch sich selbst
Das ist tatsächlich schon beeindruckend! 50 Chancen jeden Tag für jeden von uns.
Und jetzt kommt die Pointe:
Wenn Sie jeden Tag nur eine Chance ganz bewusst nutzen, wobei es keine Rolle spielt, ob sie jeden Tag die gleiche frische Chance nutzen oder ob sie jeden Tag eine andere Chance auswählen. Im Jahr würden sie dann schon mal 365 Chancen nutzen. Kennen Sie jemand, der das von sich behaupten kann?!
Sie sehen es ist so einfach, täglich eine Chance zu nutzen. Und die Chancen sind wirklich täglich da. Man muss nicht drum kämpfen oder um die Chancen betteln.
Natürlich ist das alles hier nur eine simple Einstellungssache. Die Chancen sind in unserem Kopf. Wir müssen sie nur sehen und in unser Leben lassen. Das ist letztlich ein Dreiklang aus Kopf – Herz – Füssen.
Der Kopf erkennt die Chancen, das Herz registriert Glückshormone, die Füße nutzen die Chance und letztlich ist das Herz sprich das ICH wieder glücklicher, weil wir erneut eine Chance erfolgreich nutzen konnten.
Sollte Ihnen das noch ein wenig schwer fallen, weil Sie vielleicht Ihre Chancen noch nicht so deutlich erkennen, so unterstütze ich sie gerne dabei in Form meines 2for2 Chancen Coachings.
Sprechen Sie mich einfach an. Ich freue mich auf Sie.
Kay Lohe – Chancen Coaching – www.2for2-coaching.de
– Chancen-Schnell-Check (CSC) für die Zeit NACH-CORONA für die Expo- und Eventbranche
Im Zuge der Corona-Krise hat sich 2for2 dazu entscheiden, der arg gebeutelten Like-Kommunikations-Branche als Gratis-Sparrings-Partner zur Verfügung zu stehen. Konkret geht es dabei um einen Fragebogen, den sich jeder Messebauer, jeder Caterer, jedes Medientechnik-Unternehmen, jede Eventagentur und alle anderen Messe- und Event Dienstleister kostenlos (hier) auf meiner Homepage herunterladen können.
Dieser Fragebogen ist ein sogenannter Schnell-Check für die Analyse der Chancen nach der Corona-Krise speziell für Ihr Unternehmen. Die 50 Fragen verteilen sich (jeweils 10) auf die folgenden Themen-Gebiete: Ihr Unternehmen – Ihre Produkte – Ihre Kunden – Ihre Unternehmenskultur – Ihr Chancenverständnis (change meets chance). Die Beantwortung der 50 Fragen sollte nur grob geschehen, d.h. bitte füllen Sie den Fragebogen kurz und knackig aus. Gerne auch in Stichworten. Es geht hier nicht um statistische Auswertungen. Beantworten Sie bitte nur die Fragen, die Sie auch wirklich und wahrheitsgemäß beantworten können. Schon jetzt versichere ich Ihnen, dass Ihre Daten ausschließlich von mir (sprich Kay Lohe) ausgewertet werden und niemals an Dritte weitergeleitet werden. Ich versichere, Ihren ausgefüllten Fragebogen vier Wochen nach Auswertungsdatum auf allen Ebenen zu löschen. Sowohl die Beantwortung der Fragen durch Sie als auch die Schnell Analyse (Auswertung) aus der Sicht des Unternehmensberaters (sprich durch mich), ist für Sie unverbindlich und mit keinerlei Kosten verbunden. Auch nachdem ich Ihnen meine Auswertung zugesandt habe, entstehen für Sie keinerlei Verpflichtungen.
Meine Auswertungen, Kommentare oder Ratschläge basieren auf meiner ganzheitlichen Sichtweise und meiner jahrelangen Expertise. Sie stellen jedoch in keiner Weise irgendeine Erfolgsgarantie dar!
Schon jetzt versichere ich Ihnen, dass Ihre Daten ausschließlich von mir (sprich Kay Lohe) ausgewertet werden und niemals an Dritte weitergeleitet werden. Ich versichere, Ihren ausgefüllten Fragebogen vier Wochen nach Auswertungsdatum auf allen Ebenen zu löschen. Sollten Sie für weitere Beratungen wünschen, dass ich Ihre Daten länger aufbewahre, so bitte ich Sie mir dieses schriftlich mitzuteilen.
Es geht bei dem CSC darum, dass die gesamte Live-Kommunikationsbranche gemeinsam und vor allem gestärkt aus dieser einzigartigen und hoffentlich einmaligen Situation hervorgeht.
Wir schaffen das. Ganz sicher und ganz bald! Wir lieben Live-Kommunikation! Auf geht´s!
Bitte schicken Sie den ausgefüllten Fragebogen an kay.lohe@2for2.de. Ich werde versuchen, ihn innerhalb 48 Stunden auszuwerten, bzw. Ihnen die Auswertung in diesem Zeitfenster zukommen zu lassen.
Inspiration zu einer neuen gemeinsamen Messewelt – Teil 1
Seit wie vielen Tagen wir alle mehr oder weniger im Trance-Zustand wegen des ominösen Virus sind, kann ich gar nicht sagen. Und ich verspreche den Namen heute nicht ein einziges Mal zu erwähnen. Es ist ja auch viel Positives passiert in den vergangenen Tagen. Tolle Aktionen wie das Öffnen von Datenbanken für Nichtmitglieder, wie der Brief an die Regierung oder die vielen journalistisch wertvollen Beiträge aus der Branche haben tatsächlich das Bewusstsein in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft für die Messe-Branche und deren aktuelle Notlage wesentlich erhöht. Wie es aussieht, wird es wohl relativ schnell und unkompliziert finanzielle Hilfe für die betroffenen Unternehmen geben. Selbst Künstler, Selbstständige und entsprechende Medien sollen nicht leer ausgehen. Ich freue mich wirklich über jedes einzelne Unternehmen dieser Branche, welches diese schwere Zeit übersteht (inkl. meinem Eigenen ?).
Es ist also genau der richtige Zeitpunkt nach vorne zu schauen. Wenn nicht jetzt wann dann! Und ich habe mir die letzten Tage sehr viele Gedanken über die deutsche Messewirtschaft gemacht. Auch vor dem Hintergrund, dass uns unerwartete Absagen, wegen Terror-Alarm, Hochwasser (z.B. Düsseldorf und Köln), Sturm oder eines anderen verheerenden Virus, immer wieder treffen können.
Liebe Veranstalter, liebe Aussteller, liebe Messebauer, liebe Messe-Dienstleister, es gibt so viele Chancen, Ideen und Visionen für jedes einzelne am Messe-Prozess beteiligte Unternehmen, dass wir alle zusammen dafür eine eigene neue Messe-Kultur schaffen können. Ich nenne Sie heute einfach mal FAIR-SIGHT 7 !!! . FAIR-SIGHT 7 !!! bedeutet heute die Geburtsstunde einer neuen Kultur, eines Geistes einer Bewegung für die Zeit nach dem Virus.
In einer Kultur geht es um Werte, um Visionen, um Erscheinungsbilder, auch um Traditionen und vor allem um Wege des menschlichen Miteinander. Und Messe ist weiterhin People Business, wo der Mensch im Mittelpunkt jeglichen Handelns steht.
Fairside ist phonetisch bereits bekannt. Fair-Sight definiert dann eben den Blick, die Sicht auf die Messe. 7 weil die Deutsche Industrie sich mit 4.0 rühmt, und wir als erste Visitenkarte der Deutschen Wirtschaft doch sicherlich three steps ahead sind, also absolut modern und zukunftsgewandt. Außerdem hat die Messewelt nun mal eine 7 Tage Woche. Das ist ja gerade das Attraktive und Besondere an dieser Industrie.
Bei meinen folgenden Betrachtungen wird es in erster Linie um
menschliche Beziehungen und Partnerschaften gehen, besonders unter dem Aspekt,
wie sich diese menschlichen Beziehungen optimieren lassen, um dadurch insgesamt
in der Messewelt weiterhin (oder noch mehr, oder wieder mehr) erfolgreich zu
sein.
Das wird insgesamt über 5 Blogbeiträge (inkl. diesem hier) gehen. Ich bitte also alle, die gerne inspirieren wollen, und die Bewegung, bzw. den Geist FAIR-SIGHT 7 !!! mit voran bringen wollen, sich in welcher Form auch immer, sich zu beteiligen. Ich als Initiator dieser Bewegung stehe für alle Formate der Umsetzung gerne bereit.
Nun große Reden schwingen kann jeder. Konkret werde ich FAIR-SIGHT 7 !!! in den nächsten 4 Blogs mit folgendem Leben füllen (wobei ich hier die Reihenfolge derart gewählt habe, wie ich sie auch behandeln werde. Es geht immer um menschliche Beziehungen bzw. Partnerschaften. Darum geht es auch in der Messewelt hauptsächlich.
Unter partnerschaftlichen Beziehungen in der FAIR-SIGHT 7 !!! verstehe
ich die folgenden und werde sie in den nächsten Tagen entsprechend beleuchten:
1) Beziehung Aussteller zu Messe-Dienstleistern (hauptsächlich Standbauer) Inhalte = Liquidität, Messeausfall-Fonds, Design vs. Nutzen für Aussteller, Zahlungsziele, Respekt, Partnerschaft, gemeinsame Lösungen, Preispolitik, Strategische Ziele einer Messeteilnahme
2) Beziehung der Mitarbeiter untereinander bei Veranstaltern, Messe-Dienstleistern, Ausstellern Inhalte = Sinngebende Arbeitsweltgestaltung in 4 Schritten, Messeteam-Zusammensetzung, Coaching, ganzheitliche Messe-Erfolgstrainings
3) Beziehung Veranstalter zu Ausstellern Inhalte = neue Formate, Partnerschaft, Respekt, Erhöhung der Attraktivität einer Messe, Beside-Programm, Catering, Merchandising, Erlebniswelten, Sponsoring
4) Beziehung Aussteller – Besucher Inhalte = wie bekommt man möglichst viele werthaltige Besucher auf den Stand, Strategische Ziele Messeteilnahme, unterbewusste Wahrnehmung des Besuchers, Wohlfühlen des einzelnen Besuchers, Branding in der Halle/ Im Messegelände Zusammenwirken Marketing-Verkauf-Agentur/ Standbauer, Nach der Messe, qualitative Analyse aller Beteiligten, Verkaufsschulungen
Passend zu unserem Thema hat der globale Messelogistik-Verband IELA (International Exhibition Logistics Association) die Aktion „Together Strong“ gelauncht. Ein tolles Logo, ein toller Slogan.
Wirklich exzellent. Besser kann man eine durchaus komplexe Botschaft nicht transportieren .Und IELA und deren Mitglieder sind auch exzellent und kompetent.!
Ich finde wir sollten das Motto im Geiste für uns gerade in diesen
Zeiten alle verinnerlichen und tagtäglich leben. Es ist unser aller Motto in
der FAIR-SIGHT 7 !!!
Das Slogan-Logo dürfen wir dabei sicher nicht kopieren (nur IELA Mitglieder). Ich hoffe man verzeiht mir hier, dass ich es hier dennoch getan habe.
Don´t worry Vicki!
Ich werde mich also in den folgenden Blogs zunächst auf die Deutsche Messe- und Ausstellungswirtschaft konzentrieren. Das liegt daran, dass die Event-Wirtschaft per se insgesamt flexibler reagieren kann, diese auch kurzfristige Absagen gewöhnt sind. Außerdem ist die Eventbranche schon viel moderner unterwegs als die deutsche Messewirtschaft. Diese hat in den vergangenen 25 Jahren sehr viele Trends nicht erkannt bzw. verpasst.
Da ich völlig unabhängig bin, darf ich mir erlauben, bestimmte Dinge
offen auszusprechen. Ich beobachte die Deutsche Messewelt seit Anfang der
90iger und habe dann auch meine Diplomarbeit zum Thema des Exportes Deutscher
Leitmessen ins Ausland geschrieben. Damals gab es noch Visionäre wie z.B. Herta
Krausmann, Jürgen Vogel und Werner Dornscheidt (der leider in wenigen Monaten
in den Ruhestand geht). Und auch Wolfram Diener (kommender Chef der Messe
Düsseldorf) habe ich 1996 schon zu dem Thema interviewt.
Deutschland ist seit jeher der Messemarkt Nr. 1 in der Welt – mit den meisten Welt-Leitmessen (früher mal 70%), mit insgesamt den größten Bruttonutzflächen (in Deutschland gibt es alleine 5 Messegelände mit min 200.000 m² Hallenfläche, plus 6 weitere Gelände mit min. 100.000 m² Hallenfläche), mit den meisten internationalen Ausstellern, mit den meisten internationalen Besuchern.
Wie es dann so oft aber ist, macht Erfolg träge. Und die deutsche Messewirtschaft hat sich seit 1995 mehr oder weniger keinen Zentimeter weiter entwickelt! Es geht hier nicht darum, wer am meisten geschlafen hat. Letztlich haben sich Veranstalter, Messe-Dienstleister (auch Standbauer) und Aussteller gemeinsam viel zu lange darauf verlassen, dass „weiter so“ erfolgreich sein kann und genügend Geld zu verdienen ist.
Inzwischen finden auch in anderen Messestädten tolle Leitmessen statt. Länder wie China, Spanien, Frankreich oder Indien haben tolle Venue-Kapazitäten und veranstalten tolle Messen. Hannover ist nicht mehr das größte Messegelände der Welt, CEBIT, Herrenmodewoche, GDS, Interjeans sind ersatzlos gestrichen. Photokina droht vielleicht bald dasselbe Schicksal. IAA wird sicher durch den neuen Standort gerettet, aber alle anderen Automessen sind schon lange weg. Zur Drupa will ich lieber nichts sagen (wurde ja gerade auf 2021 verschoben).
Natürlich hängt das alles auch mit wirtschaftlichen Lebenszyklen zusammen. Dennoch ist außer Gamescom und FIBO in den letzten Jahren, keine Messe wirklich signifikant in Deutschland nach vorne gekommen. Dazu jedoch mehr in einem späteren Blog (Teil 4).
Und rein von den Besucherzahlen hatten wir z.B. 1995 10,4 Mio. Besucher auf allen Messen in Deutschland im Vergleich zu 9,6 Mio. in 2018 (Quelle jeweils AUMA Jahresbericht). Also seit langem kein Wachstum mehr.
Gründe gibt es viele. In FAIR-SIGHT 7 !!! werden wir u.a. auf die folgenden Gründe eingehen:
a) Es fehlen vernünftige, moderne Messekonzepte. b) Stände werden nur noch nach Designaspekten bewertet und gebaut c) Es gibt in der Messewelt nur ganz bedingt Partnerschaften. Aussteller und Veranstalter betrachten Messe- Dienstleister immer als das letztes Glied in der Kette, ohne jegliche Lösungskompetenz (was sich die Messe- Dienstleister in den letzten Jahren allerdings auch redlich erarbeitet haben). d) Jeder betrachtet immer nur seinen eigenen Mikro-Blickwinkel. Keiner sieht das nächste Große und Ganze. Was bedeutet den eine erfolgreiche Messe für den Einzelnen? Nur weil es 5% mehr internationale Aussteller auf einer Messe gab, war die Messe ja noch nicht gut. Und ein Besucherrückgang wird in diesen auch so schwierigen Zeiten sowieso immer noch von den Messe-Gesellschaften als Erfolg verkauft. e) Früher galt, auf/ mit Messen kann man schnell Geld verdienen. Das hat viele auf den Plan gerufen, die auch noch schnell vom großen Kuchen ein Stück abhaben wollten. Das hat zu einem enormen Wettbewerb und Preiskampf bei Messe-Gesellschaften (meistens eh staatlich subventioniert), Standbauern, Messelogistikern, Caterern, Möbelverleihern etc. untereinander geführt. Dadurch haben wie neue Lösungen, Visionen, den Messe-Erfolg des einzelnen Ausstellers und den digitalen Wandel in unserer Gesellschaft mehr oder weniger komplett aus den Augen verloren. f) Es gibt gerade in der Messewelt heute keine Visionäre mehr. Menschen wie Claus Groth, Karl-Heinz Strothmann, Werner Marzin, Bruno Meissner, Klaus Holtmann, Rainer Winnen, Elfie Adler, Born & Strukamp, Volmer & Scharrenberg, Hanns Maedebach, um nur einige zu nennen, gibt es heute nicht mehr.
Und dann kommen plötzlich die China-Viren und lassen mir nichts dir nichts das ganze verbleibende Deutsche Messehaus wie ein Kartenspiel zusammenbrechen. Und keiner weiß mehr, wie es weiter geht.
Nehmen wir mal an, irgendwer nimmt in Deutschland die Verantwortung auf sich, und lässt die Messen im Juni (also ca. in 2,5 Monaten) wieder starten bzw. stattfinden (das können ja auch nur die paar auf Juni verschobenen Messen sein). Was passiert dann?
Nun, bis dahin werden die Controller, Einkäufer, Notorischen Nörgler und sonstige Sparbrötchen bei den Aussteller-Unternehmen die Oberhand gewonnen haben, und die Unternehmensleitungen davon überzeugt haben, dass Messeteilnahmen eh zu teuer sind und sowieso nichts bringen, aber des lieben Friedens willen, könnte man ja vermehrt auf Virtuelle Messen setzen. Und die ganzen selbsternannten VR-Apostel sitzen schon feixend in den Startlöchern.
Eines an dieser Stelle ganz deutlich: Virtuelle Messen werden niemals eine ernsthafte Alternative zur face-to-face -Kommunikation auf Messen sein. Diese Diskussion dürfen wir gar nicht erst hochkommen lassen. Was ich für durchaus sinnvoll halte, sind virtuelle Rundgänge am Messestand durch die (weltweiten) Produktionsstätten und Logistik-Zentren der Aussteller. Und damit ist dieser mögliche Lösungsstrang auch gleich wieder beendet und hat nichts weiter in FAIR-SIGHT 7 !!! zu suchen.
Also nehmen wir mal an, wir haben die Gefahren erkannt, und wollen Deutschland als Messe-Weltleit-Markt erhalten: Dann müssen wir alle zusammen stehen, und uns für Aussteller und Besucher gleichermaßen neue attraktive Lösungen überlegen, und sie von unserem Glanz wieder überzeugen. Da es am Ende immer darum geht, möglichst viel Geld zu erwirtschaften, meine ich mit attraktiv hier schon wirtschaftlich attraktiv, sprich Ausstellern, Besuchern aber eben auch uns allen als Messeplayer einen größtmöglichen wirtschaftlichen Erfolg in Aussicht zu stellen.
Abschließend für heute möchte ich gleich auch mit einer weiteren Mär aufräumen: Liebe Controller, man wird den konkreten monetären Erfolg einer Messebeteiligung eines einzelnen Ausstellers niemals (das sage ich als Marketing-Studierter und mit meiner jahrelangen Expertise) exakt bestimmen können. Eine Messeteilnahme wirkt immer ganzheitlich im Rahmen eines Marketing-Mixes. Und Messeteilnahmen sind aktuell in erster Linie ein Marketing-Instrument (dazu in Teil 3 mehr).
So mit meinem ersten Teil bin ich für heute fertig.
In Kürze starte ich den 2. Teil und gehe in medias res der FAIR-SIGHT 7 !!! Das wird ziemlich spannend.
Bis dahin durchatmen, Gedanken kreisen lassen und inspirieren.
Dass sich die Arbeitswelt in den kommenden Jahren erneut rasant verändern wird, haben wir schon öfter gehört. Die Arbeitswelt hat sich ja schon vorher immer wieder neuen Prämissen zügig angepasst. Grundsätzlich ist der Veränderungs-Prozess ja ein fließender Vorgang und findet jeden Tag in jedem Unternehmen und in jeder Organisation mehr oder wenig konstruktiv und geordnet statt. Wie wird sich nun die Arbeitswelt in der Messe- und Event-Industrie in den nächsten Jahren verändern.
Hierzu einmal 10 vermutete
Trends (die nicht wissenschaftlich fundiert sind):
Nur die Unternehmen, die am nachhaltigsten denMenschen (Mitarbeiter + Kundenmitarbeiter) in den Mittelpunkt des Handelns stellen werden langfristig überleben. Dazu werden die Expovent-Player ihre bisherigen Unternehmenskulturen komplett neu definieren. Das gilt für Veranstalter, Messebauer, Medientechniker, Verbände, Caterer, Messelogistiker, Eventagenturen, Verleiher etc. in gleichem Maßen.
Nur, die Unternehmen, die Alleinstellungsmerkmale und individuelle Nutzen für den Kunden erkennbar herausarbeiten, und intern wie extern nachvollziehbar kommunizieren, werden sich im deutlich härter werdenden Wettbewerb behaupten.
Wir werden alle noch mehr lernen, die Wünsche, Interessen und Ziele unserer Kunden (sprich Aussteller und Besucher) zu erforschen und gewinnbringend zu befolgen. Nur wenn unsere Kunden erfolgreich sind, werden wir es auch sein. Nur dann kann eine Messe oder ein Event als erfolgreich bezeichnet werden.
Da die guten Mitarbeiter knapper werden, wird die Gestaltung eines sinngebenden Arbeitsumfeldes unter Einbeziehung genau dieser Mitarbeiter ein wesentlicher Faktor des zukünftigen Erfolges sein. Eine professionelle Gestaltung einer sinngebenden Arbeitswelt ist letztlich relativ einfach. Es bedeutet nur ein kleines Mind-Changing in den Köpfen aller, Mitarbeiter wie Führungskräfte in gleichem Maße.
Die Digitalisierung wird weiter voran schreiben. Also freuen wir uns drauf. Wenn wir uns nicht freuen, schreitet sie trotzdem voran. Und sie bietet uns vor allem die Chance unsere eigentliche Kernkompetenz „People Business“ noch mehr zu optimieren, denn die Digitalisierung schafft Freiräume.
Das Thema Flexibilisierung der Arbeitszeiten wird auch unter den Aspekten des EuGH Urteils aus 2019 zur Dokumentationspflicht von Arbeitszeiten sowie gleichzeitiger Aufrechterhaltung der Attraktivität der Arbeitswelt ganz neue Arbeitsmodelle kreieren. Dabei werden nicht Homeoffice und Desksharing im Vordergrund stehen. Es werden wirklich innovative individuelle Modelle kommen, wie z.B. einmal im Monat einen Privaten Erledigungstag, der sich nicht aus Urlaub oder Überstunden generiert, sondern als Vertrauensvorschuss gewährt wird. Gerade in der Messe- und Eventwelt sind hierfür Laufzeiten optimal geeignet.
Mitarbeiterwerden zunehmend in die Auswahl neuer Mitarbeiter involviert werden. Denn sie kennen aus ihrer täglichen Arbeit die Besten und die, die am besten passen.
Kleine, mittelständische Unternehmen (20-500) Mitarbeiter werden sich noch mehr als attraktiver Arbeitgeber positionieren (wollen). Dabei reichen die täglichen frischen grünen Äpfel im Büro sicher nicht mehr aus. Jedoch das Spendieren eines Personal (Privat)-Coaching (es reichen oft schon 1-2 Sessions) motiviert und bindet Mitarbeiter sicher in einer ganz anderen Weise.
Individuelles und multisensorisches Story-Telling, plus den-roten-Faden-aufzeigen wird die wesentliche, erfolgversprechendste Botschaft sowohl der Aussteller als auch der Messe- und Eventindustrie sein.
Last but not least wird die ernsthafte, und vor allem echte, neue Lösungen anbietende, Diskussion zu Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Sicherheit auch die Veranstaltungswelt wesentlich bestimmen. Das betrifft Energie-Versorgung, Fuhrparks, Müll-Management im Auf- und Abbau und Materialeinsatz bei Stand- und Eventbau . Dabei werden alle Mitarbeiter involviert werden.Einige wirklich ernsthafte und gute Ansätze lassen sich hier schon feststellen. Ich denke da z.B. an die Eigenstromerzeugung durch Messegelände-Betreiber. Solarfelder passen auf alle Messehallen-Dächer, auch nachträglich.
Bis zum nächsten
Beitrag. Da geht es darum, was sinnhafte Arbeitsweltgestaltung bedeuten kann.
Ja es ist wirklich so, den Erfolg von Messen, Events und Kongressen stellen immer Menschen sicher. Nichts funktioniert vollautomatisch. Die Menschen bauen Messestände, organisieren Events und halten Reden auf Kongressen. Die Mitarbeiter von Ausstellerfirmen (Standpersonal) und die Besucher sind unstrittig auch Menschen.
Dennoch macht auch die Digitalisierung nicht halt vor dieser Industrie. Gefühlt läuft das Ticketing zu 80% automatisch. Man bucht im Internet und bekommt einen QR Code. Doch auch am Einlass stehen dann nette Menschen, die einem das weitere Prozedere erklären und erleichtern. Natürlich bekommt man dann immer auf besonderem Papier einen Badge ausgedruckt. Insgesamt alles viel viel angenehmer als früher, als man noch eine Eintrittskarte brauchte, die vielleicht irgendwo hinterlegt wurden und man sich in der Schlange stellen musste, um erstmal registriert zu werden.
Menschliche Beziehungen in der Messe- und Event-Branche
Kommen wir zurück zu den Menschen. Es gibt in der ExpoVent-Welt so viele menschliche Verbindungen. Da sind zunächst die Veranstalter. Deren Mitarbeiter planen eine Messe oder einen Kongress und versuchen viele andere Menschen zu überzeugen an der jeweiligen Veranstaltung teilzunehmen. Die Veranstalter benötigen wiederum Service-Partner wie Logistiker, Caterer oder Bewachungs-Dienste.
Der Name Service-Partner lässt es vermuten, es geht um ein menschliches Miteinander. Die Aussteller benötigen auch wieder Supplier für Ihre Messeteilnahme – Messebauer, Caterer, Medientechniker, Logistiker, Hostessen, Eventagenturen etc.. Das gesamte findet ausschließlich unter Menschen statt. Und auch die Supplier untereinander gehen menschliche Verbindungen ein. Der Messebauer beauftragt vielleicht den Bodenbelagsspezialisten, die Eventagentur den Caterer und der Stahlbauer den Logistiker.
Und jedes Rad greift
ins andere, weil Menschen miteinander arbeiten. Keine Maschine wird das jemals
schaffen.
Messen, Events und Kongresse finden zu einem festen Termin statt und werden unter normalen Umständen auch nicht abgesagt (Ausnahme Naturkatastrophen oder gesundheitliche Themen). Das heißt alle Menschen wissen, an dem Tag um 9.00h muss alles fertig sein.
Das Schöne an dieser
wunderbaren Veranstaltungswelt ist, dass alle Menschen sich der enormen
Zeitsensibilität bewusst sind und exakt danach handeln (gemeinsam).
Was macht nun die Menschen und deren Arbeitsumfeld in der Veranstaltungswelt aus:
10 Fakten zur Messe-, Event- und Kongress-Arbeitswelt :
1) In der Veranstaltungsbranche gibt es nur zeitlich befristete Projekte. Ist eins abgeschlossen kommt schon das Nächste. Nach der Messe ist vor der Messe. Für die Menschen in der Branche bedeutet das, dass sie jeden Tag (mindestens) ein zeitliches Ziel vor Augen haben. Die Verknüpfung der beiden Ziele „erfolgreiches Projekt“ und „alles in time“ bestimmen jeden Tag aufs Neue das Handeln der involvierten Player.
2) Jedes dieser Projekte ist hinsichtlich Ergebnis, Menschen, Ziele und Prozesse einzigartig. Für die Mitarbeiter bedeutet das immer wieder sich neu anzupassen, auf den Kunden einzustellen und neue passende Lösungen zu finden.
3) Jedes Projekt bedeutet neue, nicht planbare und vor allem wertvolle Erfahrungen, die jeden Mitarbeiter hinsichtlich Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein „wachsen“ lassen.
4) Man hat täglich seine Erfolgserlebnisse hinsichtlich Projektfortschritt oder durch das Lösen unerwarteter Unwägbarkeiten.
5) Die Menschen der Veranstaltungs-Industrie gelten als flexibel, lösungsorientiert, belastbar, kommunikativ, Organisationstalente, einfühlsam, vernetzt, hungrig, kreativ, strukturiert und spontan sowie mehrheitlich hoch motiviert.
6) Messe, Event und Kongresse kann man nicht lernen, sondern hat man im Blut. De facto gibt es keine allumfassende Ausbildung bzw. Studium für diese Welt. Das Studium ist hier das Leben!
7) Die Belastungen für die Menschen innerhalb eines Projektes sind hinsichtlich Zeit und Druck mit keinem anderen Job zu vergleichen. Peaks werden immer intensiver und die Abstände dazwischen immer kürzer, auch wegen der wachsenden Kurzfristigkeit der Planung z.B. bei Events, bzw. der immer kürzer werdenden Auf- und Abbauzeiten. psychische und physische Belastungen sind hier schon überdurchschnittlich hoch.
8) Viele Mitarbeiter fallen nach dem Abschluss eines (erfolgreichen) Projektes in ein kurzes seelisches Loch, dann aber geht es schnell wieder ins nächstes Projekt, bzw. viele Projekte laufen parallel und Pausen zwischen Projekten werden immer kürzer, weil die Bedeutung von Events und Kongressen steigt.
9) Insgesamt ist die Messe- und Event-Welt sehr klein, familiär und überschaubar. In der Außenwirkung stellen Messen und Events aber die Visitenkarten der (Deutschen) Wirtschaft dar. Das bedeutet auch für die beteiligten Menschen eine besondere Verantwortung. Wenn z.B. ein Messestand eines großen Ausstellers nicht rechtzeitig zum ersten Messetag optisch professionell, attraktiv, aber auch den neuesten Sicherheitsstandards entsprechend, fertig ist, und dann ein Fernsehteam wegen möglicher Innovationen am ersten Messetag in der entsprechenden Messehalle auftaucht, kann nur eine Sekunde des nicht fertigen Messestandes im Bild eine fatale bzw. peinliche Außenwirkung haben. (Alles schon erlebt)
10) Alle Branchenbeteiligten haben große Probleme adäquaten Nachwuchs zu finden. Bis hier sinnvolle Nachwuchs- Förderprogramme installiert sind (ob es da wirklich die Masterlösung gibt, bezweifle ich), müssen die bestehenden Mitarbeiter noch mehr auf ihren Schultern (er-)tragen.
Bis zum nächsten
Beitrag. Da geht es um die Trends in der Expovent Arbeitswelt.
– nach Berlin, nach Hamburg oder nach München – – Neuer Name, neues Konzept? –
Seit letzten Mittwoch ist also die IAA (Internationale Automobilausstellung) in Frankfurt Geschichte. Der VDA (Verband der Automobilindustrie) hat das Ende nach 69 Jahren verkündet und will sich nun zwischen Berlin, Hamburg und München entscheiden. Ob es dann auch einen neuen Namen und vor allem ein neues Konzept gibt, bleibt abzuwarten.
Der Vollständigkeit
halber, sei hier noch erwähnt, dass es hier um die PKW-IAA geht. Die IAA-Nutzfahrzeuge findet ja schon länger und weiterhin
in Hannover statt.
Ich persönlich habe meine ganz eigenen Erinnerungen an die IAA: Als Abiturient war ich stolz wie Oskar, als ich schon immer einen Tag vor der Besucher-Öffnung durch die Hallen schlendern durfte, weil ich über irgendwelche privaten Kanäle ein Aussteller-Ticket bekommen hatte.
Ich erinnere mich da
auch daran, meinen ersten Promi in natura gesehen zu haben: Birgit Schrowange
am Toyota Stand. Das ist ca. 32 Jahre her. Ich war ein wenig erstaunt, wie
klein sie doch im Vergleich zum Fernsehen war.
Ein paar Jahre später
war es die Messe-Sensation als Mercedes die komplette Festhalle
bebaut hat; mit eigenen Rolltreppen auf mehreren Ebenen. Die Festhalle kannte
man sonst nur leer von irgendwelchen Konzerten.
Seit letzten Mittwoch
ist also die IAA in Frankfurt Geschichte. Nachdem dann 30 Marken auf der
letzten IAA in 2019 fern blieben(fast alle Nicht-Deutschen Automarken), was
wohl mehr als die Hälfte ist, und darüber hinaus auch noch 300.000 Besucher,
ist der Veranstalter VDA plötzlich aufgewacht und hat gemerkt, Hmmm, Autos sind
ja gar nicht mehr so beliebt.
Die Demonstranten
(angeblich Klimaaktivisten), welche die Besucher am Einlass gehindert haben
(sorry, wie kann das denn sein), taten wohl noch ihr Übriges.
Erstaunlicherweise
schiebt man die Schuld am Untergang der IAA nun dem Frankfurter
Oberbürgermeister und der Frankfurter Messe zu. Die Frankfurter Messe kann da
nun wirklich am wenigsten zu. Die haben sich jahrelang zerrissen und alles
möglich gemacht, nur um die IAA in Frankfurt zu halten. Ob ein
Oberbürgermeister wegen einiger Äußerungen daran schuld ist, dass Besucher und
Marken wegbleiben, halte ich wohl eher für fraglich. Und die Anti-SUV-Combo hat
er sicherlich auch nicht bestellt.
Nein für den Erfolg
oder Misserfolg einer Messe ist ausschließlich der Veranstalter zuständig.
Nun sucht also die dann
doch endlich mal aufgewachte Autoindustrie (nichts anderes verkörpert ja der
VDA) ein neues Messegelände für ihr altes Flagschiff.
Die Entscheidung fällt
zwischen Berlin, Hamburg und München.
Hamburg ist hier wohl
nur Quoten-Dritter, denn rein unter den Aspekten Hallenkapazität, Freifläche,
Parkplatzsituation und sonstiger Infrastruktur ist das Hamburger Messegelände
völlig ungeeignet für eine PKW-IAA. Sorry to say. Ich würde es den Hamburgern auf jeden Fall gönnen,
aber macht einfach keinen Sinn.
Kommen wir zu Berlin.
Sie gelten, wen wundert´s wegen der politischen Nähe als Favorit.
Schauen wir uns also
das Berliner Messegelände mal genauer an:
Offiziell gibt man 180.000m² Brutto-Ausstellungsfläche verteilt
auf 26 Hallen an (eine 27. kommt als Ausweichhalle dazu). 14 Hallen sind davon
mehrstöckig und manche sind mega klein.
Man munkelt, dass in
Berlin jeder Geräteschuppen als Messehalle bezeichnet wird.
Unmittelbar um den
Funkturm angrenzend (jeweils ca. 50m Abstand) gibt es alleine schon 7 Hallen.
Die Freifläche gibt man mit 100.000m² an. Ich erlaube mir
allerdings die Frage zu stellen, ob diese Freifläche tatsächlich bei einer IAA
nutzbar ist.
Und das gesamte
Berliner Messegelände wird sich mindestens noch 12 Jahre als Baustelle
präsentieren (tendenziell eher mehr), denn die meisten Hallen sollen saniert
werden. Ob jetzt alle Baumaschinen schon mit Elektro-Motor betrieben werden,
glaube ich nicht wirklich.
Die Parkplatzsituation,
insbesondere die für LKW in den Auf- und Abbauzeiten ist in Berlin völlig
rudimentär. Eine sinnvolle Lösung ist hier auf lange Zeit nicht zu erwarten.
Liebe Berliner, Ihr
macht eine tolle ITB, eine wunderbare grüne Woche und die IFA ist eh Bombe.
Aber IAA könnt Ihr einfach nicht.
Den Flughafen BER
erwähne ich jetzt nicht nochmal.
Kommen wir also zu
München. Sie ahnen es schon, für mich aus messe-pragmatischen Gründen die
einzig wahre Lösung:
München hat 200.000m² Bruttoausstellungsfläche, verteilt auf 17 ebenerdige, moderne und alle optisch gleich aussehende, Hallen. Dazu noch 414.000m² Freifläche. Die Freifläche ist ein echtes Pfund und schon jahrelang zur renommierten Bauma erfolgreich erprobt. Ich persönlich finde das Münchner Messegelände einfach wunderschön und neben Shanghai (SNIEC) eines der sinnvollsten Messegelände.
Ich denke, wenn man
eine IAA komplett relaunchen will, muss man das Thema Freigelände unbedingt
berücksichtigen. Da könnten dann Mobility-Parcours, Probefahrtstrecken und
sonstige Aktionsflächen den erfolgreichen Neustart der IAA sicherstellen.
Darüber hinaus sind um
das Messegelände schon einige Hotels, ein großes Einkaufscenter und eine
Top-Infrastruktur vorhanden.
Und München hat einfach
über Jahre hinweg, wesentliche Erfahrungen mit derartigen Großveranstaltungen
gemacht, Bauma erwähnte ich schon. Oktoberfest zählt auch dazu.
Hinsichtlich der
Promi-Botschafter bevorzuge ich dann auch noch eher Phillip Lahm als Jürgen
Klinsmann.
Und Munich-Motor-Show
hört sich rein phonetisch einfach auch besser an als Berliner Auto- Salon.
Betrachtungen zu einer scheinbar täglich anstehenden Arbeitswelt-Revolution
„ Unsere Arbeitswelt wird sich in den nächsten Jahren gravierend verändern“, „Die Digitalisierung wird die Arbeitswelt komplett auf den Kopf stellen“, „New Work heißt das neue Paradies“.
Viele solcher Slogans können wir alle täglich im Internet, in den sozialen Netzwerken und auf unendlich vielen „So-sieht-die-Arbeitswelt-von-morgen-aus-Kongressen“ nachlesen und hören.
Garniert wird das Ganze durch so spannende Ansätze wie Work-Life-Balance, Desk-Sharing, Home-Office oder Work-Life-Blending.
Letzteres soll tatsächlich die Verschmelzung des Lebens mit der Arbeit bedeuten. Wie das dann in Wirklichkeit aussieht, kann man sich gerne im Buch „Mogelpackung – Work-Life-Blending“ von Professor Christian Scholz durchlesen. Ein durch sehr gutes und damit empfehlenswertes Buch.
Das
Schlimme bei den täglich wechselnden Hypes hinsichtlich unser
Arbeitswelt in spe, ist doch, dass die, die einen neuen Hype
erzeugen, selbst mehrheitlich nicht viel praktische Erfahrung in
jeglichen Arbeitswelten vorzuweisen haben.
An dieser Stelle erwähne ich einfach mal, dass es Digitalisierung schon seit 40 Jahren (plus) gibt. Schreibmaschinen wurden von Textverarbeitungsprogrammen auf ersten IBM oder Commodore Computern oder Macs ersetzt. Telex wurde durch Telefax und dann durch E-Mail ersetzt und bald wieder durch ein neues Medium. Früher hat man Daten auf Microfishes gespeichert, dann kamen Disketten, dann SD-Karten dann USB-Sticks. Und heute haben wir Clouds.
Früher
gab es Zeit-Stempelkarten aus Pappe heute aus Plastik. Ja, so ist das
nun mal mit Fortschritt, biologisch auch Evolution genannt. Heute
kommt dann noch KI dazu, was allerdings meines Erachtens auch seinen
Ursprung viele Jahre zurück finden lässt.
Die Digitalisierung ist wahrlich keine Erfindung des 21. Jh.. Schon gar nicht bedroht sie unsere Arbeitswelt. Allerdings muss ich sagen, verändert sie schon wesentlich unser menschliches Miteinander. Zu ehrlicher und werthaltiger Face-to-Face-Kommunikation sind wir leider zunehmend weniger in der Lage. (Darauf gehe ich in einem anderen Artikel dezidiert ein).
Ich möchte an dieser Stelle zunächst die Frage in den Raum stellen, warum man überhaupt die Begriffe Leben und Arbeit getrennt voneinander betrachtet, bzw. in zwei Welten separiert.
Es
ist biologisch nicht zu leugnen, dass wir ein
Leben
haben, indem wir schlafen, essen, trinken, arbeiten, genießen,
Kinder zeugen, reisen, uns bewegen, und irgendwann wohl auch sterben.
Und jeder lebt sein Leben, und versucht es doch in allen Facetten und zu jeder Zeit so angenehm wie möglich zu gestalten. Daraus folgt in meinem Lebensverständnis, dass Arbeit auch ein wesentlicher Bestandteil des Lebens ist. Wenn man Schule, Ausbildung und Studium dazu rechnet, verbringen wir mehr oder weniger 30% unseres Lebens mit und um die Arbeitswelt.
Daher
ist es ein unglaublicher Blödsinn, das Leben und die Arbeit als zwei
um die Vorherrschaft kämpfende Kontrahenten zu postulieren, und
Rezepte zu veröffentlichen, wie man beide Bereiche ausbalanciert
oder verschmelzen lässt (wobei wir ja nicht wirklich von
Verschmelzung ausgehen können, denn tatsächlich schluckt die Arbeit
ja das restliche Leben).
Nun wenn wir wirklich ernsthaft die Arbeitswelt „more convenient“ hinsichtlich eines schöneren Lebens gestalten wollen, dann müssen wir das Große und Ganze sehen, sprich den Menschen. In meinen nächsten Betrachtungen werde ich darauf detailliert eingehen und neue, ganzheitliche Wege aus und in der Praxis aufzeigen.
Schon
jetzt kann ich sagen, dass wir es in der Arbeitswelt mit drei Typen
von Menschen zu tun haben: Mitarbeiter, neue Mitarbeiter und
Mitarbeiter der Kunden (wobei Kunden alle externen,
partnerschaftlichen Beziehungen darstellen).
Dabei gilt die Maxime: „NUR ZUFRIEDENE, INTEGRIERTE UND SICH MIT IHREM JOB IDENTIFIZIERENDE MITARBEITER FÜHREN ZU ZUFRIEDENEN KUNDEN UND SOMIT AUCH ZU GRÖSSTMÖGLICHEM WIRTSCHAFTLICHEM ERFOLG“.